Textilien und Kleidung
Textilien und Kleidung - ökologisch und fair
Das 21. Forum des Vereins KONSUMENTENSOLIDARITÄT – JETZT in Kooperation mit der HTL Dornbirn stand ganz im Zeichen des wichtigen Themas „Textilien und Kleidung – ökologisch und fair“. Mehr als 80 interessierte TeilnehmerInnen konnten wir zu dieser Abendveranstaltung am 16. Oktober in unserer Schule willkommen heißen.
Nach der Begrüßung durch Schulleiter Michael Grünwald und Vereinsobmann Hubert Feurstein referierte Annemarie Prirsch über die Wege, mit der die LehrerInnen der HTL Dornbirn versuchen, die SchülerInnen für Themen wie Qualität und ein nachhaltiges Konsumverhalten zu sensibilisieren. Zum einen werden diese Themen im Unterricht behandelt, zum anderen wird durch Schul- und Klassenprojekte die Begeisterung der SchülerInnen an diesen Anliegen geweckt. So werden die Schul-T-Shirts der HTL Dornbirn regional und in hochwertiger Qualität hergestellt. Zum Gedenken an das Rana-Plaza-Unglück wurde bereits zweimal ein „Fashion Revolution Day“ abgehalten, bei dem unter anderem gezeigt wurde, zu welch schmutzigen Bedingungen die Menschen in der Textilindustrie unsere Mode herstellen müssen. Dabei wurden SchülerInnen aller Ausbildungsbereiche, die die HTL bietet, in die Veranstaltung eingebunden.
Anschließend an dieses Referat präsentierten die Schülerinnen und EU-Junior-Botschafterinnen der Schule, Laura Blodnig und Emily Gmeiner, Auszüge aus ihrer Diplomarbeit, bei der sie anhand der Eco-Lace-Spitze von Tessitura Colombo und einem nachhaltigen Jerseystoff der Firma Feinjersey zeigten, wie Unternehmen umweltbewusst arbeiten und wie diese zu ihren nachhaltigen Stoffen gelangen. Danach präsentierten drei Schüler aus dem Bereich „Chemie“ ihre Diplomarbeit, für welche sie die Etiketten von PET-Flaschen auf gesundheitsschädliche Stoffe untersuchten. Die Ergebnisse der Untersuchungen haben die Schüler an die Firma ALPLA weitergeleitet. Als nächstes sprach eine Schülerin über ihre Diplomarbeit zu Re-Electronics 3.0, ein Projekt, welches das Ziel verfolgt, eine bessere Recyclingmethode für Elektroschrott zu finden. Die Schülerin berichtete unter anderem, dass in Österreich jährlich 83.000 Tonnen Elektroschrott anfallen und davon nur 10 - 25% richtig recycelt werden. Der Rest wird mit Schiffen illegal nach Afrika oder Asien weitergeführt, wo diese unter umweltzerstörerischen und gesundheitsschädlichen Bedingungen zerkleinert werden, um wertvolle Metalle herauszulösen.
Ein weiteres Experiment der Textilchemikergruppe des 5. Jahrgangs setzte sich mit der Frage auseinander, was in einem T-Shirt denn so alles an chemischen Stoffen enthalten ist. Die T-Shirts wurden in Prüfverfahren auf giftige Schwermetalle getestet, weiters wurde geprüft, wie gut der Farbstoff auf dem Textil haften bleibt und wie es mit der Reaktion der Haut aussieht, wenn die Textilien getragen werden.
Neben Themen wie die Nanotechnologie und die Schädlichkeit von PFCs in Outdoor-Produkten sprach im Anschluss Schulleiter Michael Grünwald auch über Gütesiegel, und er beendete seine Präsentation mit praktischen Tipps für uns KonsumentInnen für den Bereich Textilien.
Im Anschluss an die Präsentationen der HTL Dornbirn holte Hubert Feurstein die anwesenden Mitgliederfirmen aus dem Bereich „Textil“ aufs Podium und gab ihnen die Gelegenheit, sich kurz allen Anwesenden vorzustellen und ihre nachhaltigen Geschäftsmodelle zu präsentieren. Anschließend verwies er auf den Besuch des Marktes, wo es die wie immer gern genutzte Möglichkeit gab, nochmals mit den SchülerInnen und Lehrpersonen der HTL Dornbirn zu sprechen und zudem mit den einzelnen FirmengründerInnen in Kontakt zu treten und deren Produkte zu bestaunen.
Bei Brötchen von Back-Kultur und Getränken klang der Abend bei anregenden Gesprächen aus. Vielen wurde dabei so richtig klar, dass es mit Mut, Begeisterung, Durchhaltevermögen und Eigeninitiative gelingt, nachhaltige Geschäftsideen umzusetzen und damit wiederum Vorbildwirkung auf viele andere Menschen zu haben.
Silke Giesinger und Michael Grünwald