Das Ziel dieser Arbeit ist die systematische Erweiterung des Datensatzes zur Erstellung einer Isotopenlandkarte Österreichs Böden, welche dem Herkunftsnachweis heimischer regional, produzierter, pflanzlicher Lebensmittel dient. Dabei werden Proben aus verschiedenen landwirtschaftlich genutzten Böden aus Österreich entnommen, Bodenprofile bestimmt und die Proben an der BOKU analysiert.
Das grundlegende Thema für das IsoPROTECT-Projekt ist die Überprüfung von Falschkennzeichnungen von Lebensmitteln, um höhere Preise zu erzielen, mittels analytischen Methoden, im speziellen mittels des Element- und Isotopenmusters.
Die Regionalität von Nahrungsmitteln gewinnt durch die anhaltenden Lebensmittelskandale und das steigende Bewusstsein der Konsumenten zu nachhaltigen Lebensmitteln zunehmend an Bedeutung. Methoden, welche die Herkunft eines Lebensmittels eindeutig nachweisen können, sind mehr denn je gefragt. Die Bestimmung des chemischen Fingerabdrucks eines Lebensmittels kann nun für genau diese Herkunftsbestimmung herangezogen werden. Dadurch können Konsumenten, Produzenten, und regionale Produktionsgebiete geschützt werden! Alle lebenden Organismen nehmen auf natürliche Weise aus ihrer Umwelt chemische Elemente und Isotope auf. Die Hauptquellen dafür sind der Boden und das Wasser, wobei die meisten der natürlich vorkommenden Elemente durch die Verwitterung von Gesteinen in das Wasser und den Boden gelangen. Dadurch entsteht in der Pflanze oder im Fisch ein chemischer Fingerabdruck, der typisch für die regionale Geologie ist, und daher zur Herkunftsbestimmung verwendet werden kann.
Österreich ist ein Land mit sehr unterschiedlichen geologischen Regionen. Diese Unterschiede prägen nicht nur das Landschaftsbild, sondern spiegeln sich auch in der chemischen Zusammensetzung der vorkommenden Böden, Tiere und Pflanzen wider. Chemische Analysen der Zusammensetzung von Lebensmitteln, Böden und Wasser erlauben es, eine Verbindung zwischen einem Lebensmittel und einer Region herzustellen.
Aus den Ergebnissen hinsichtlich der Elemente Kalium und Natrium war ersichtlich, dass die Elemente in den Bodentiefen 0-20 cm einen höheren Gehalt aufwiesen, als in den tieferen Bodenschichten. Das könnte an einer Folge von Düngung liegen. Bei den Elementen Calcium, Eisen, Bor, Magnesium und Strontium war kein Trend erkennbar. Das Verhalten des Strontiums ähnelt dem des Calciums. Aufgrund der Ähnlichkeit dieser Metalle wird deren Aufnahme meist von den gleichen Faktoren bestimmt. Es wurde auch angenommen, dass je mehr Calcium im Boden ist, desto mehr Strontium sich im Boden befindet.
Mit einem Schnelltest wurde daher der Calcium-Gehalt im Boden bestimmt, um möglicherweise einen Hinweis auf den Strontium-Gehalt zu erhalten. Jedoch war kein Zusammenhang zwischen den Messungen von Calcium im Labor und den Schnellmessungen ersichtlich. Mit hoher Wahrscheinlichkeit könnte es daran liegen, dass sich aus dem Wasserextrakt (der beim Schnelltest verwendet wird) andere Fraktionen aus dem Boden he-rauslösen, als beim Ammoniumnitratextrakt (der im Labor benutzt wurde).
Die Werte des 87Sr/86Sr-Verhältnisses liegen nah beieinander und trotzdem können die Unterschiede der einzelnen Böden erkannt werden. Die geringe Streuung der Werte könnte daher stammen, dass alle Bodenproben, außer denjenigen aus Kärnten, von Auböden stammen.
Durch den Vergleich von eigenen Bodenuntersuchungen bzw. Bodeneinschätzungen vor Ort mit den Daten aus der digitalen Bodenkarte im Internet, konnten wir feststellen, dass unsere Aussagen sehr gut mit Informationen der Internetseite eBOD übereinstimmen.